Anfangsunterricht

Unter Anfangsunterricht verstehen wir den Unterricht in der ersten und zweiten Klasse. Er ist geprägt von der Weiterführung spielerischer Elemente, die die Kinder aus dem Kindergarten kennen und der Hinführung zum systematischen und strukturierten Lernen.

Im Mittelpunkt des Deutschunterrichts in Klasse 1 steht der Lese- und Schreib­lern­prozess. Ausgangspunkt ist dabei die Stärkung der phonologischen Bewusstheit der Kinder, damit die Laut-Buchstaben-Zuordnung gelingen kann. Dazu arbeiten die Kinder intensiv mit der unserem Fibellehrgang zugehörigen Anlauttabelle.

au 01

Im Chinesen
Ich hab mich voll gestopft. Wir haben vom Büffet genommen.
Die Oma war dabei. Das war schön.

Jedem Buchstaben bzw. dessen Laut ist ein Bild zugeordnet, das mit dem entsprechenden Anlaut beginnt. Beim Aufschreiben eines Wortes ordnen die Kinder jedem Laut, den sie beim Sprechen des Wortes wahrnehmen, nun einen Buchstaben von der Anlauttabelle zu und schreiben ihn in Druckschrift auf. So können die Kinder von Anfang an alles aufschreiben, was sie möchten und arbeiten dabei mit allen Buchstaben. Durch diese intensive Auseinandersetzung mit der Laut – Buchstaben -Beziehung und der Verschriftung erster Wörter und Sätze lernen die Kinder auch das Lesen.

So ist es auch möglich, dass jedes Kind in seinem eigenen Lerntempo, selbst­stän­dig und weitgehend selbstgesteuert lernt. Dieses individuelle Vorgehen stärkt bei den Kindern die Motivation und die Nachhaltigkeit des Schriftspracherwerbs und wird den unterschiedlichen Lernvoraussetzungen, mit denen die Kinder in die Schule kommen gerecht.

Über dieses Vorgehen hinaus werden die einzelnen Buchstaben im Unterricht aber auch systematisch eingeführt und vielfältige andere Lese- und Schreib­übungen durchgeführt.

Um zu einer korrekten Rechtschreibung zu kommen, beginnen wir schon früh mit der Erarbeitung eines normgerecht geschriebenen Grundwortschatzes, der Anwendung von Rechtschreibstrategien sowie der Nutzung bzw. des Einsatzes von Arbeitstechniken und Rechtschreibhilfen. Der vom Kultusministerium vorgegebene Rechtschreibrahmen bildet dabei die Grundlage unserer Arbeit.

Zur Einübung des normgerechten Schreibens der einzelnen Buchstaben üben wir eine einheitliche Verschriftung zunächst in einem Druckschriftlehrgang und später dann in einen Schreibschriftlehrgang. Die von uns gewählte Schreibschrift ist die Vereinfachte Ausgangsschrift.

Im Mathematikunterricht stehen das Mengen- und Zahlverständnis, die Erschließung der ersten Rechenoperationen und die systematische Erweiterung des Zahlenraumes im Vordergrund. Die Anwendung des EIS-Prinzips (enaktiv-ikonisch-symbolisch), bei dem der handelnde Umgang und der Einsatz von konkreten Materialien (Steckwürfel, Cuisenaire-Stäbe, Abakus…) usw. im Vordergrund steht, spielt dabei eine wichtige Rolle und ermöglicht ein differenzierendes Vorgehen in Anknüpfung an das Vorwissen bzw. das individuelle Lernvermögen der Kinder.